Museum für Vor-und Frühgeschichte Saarbrucken
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Kurze Erläuterung:
Wie sie unten lesen werden, im Text wird es behauptet, dass die Lasen-Mingrelen georgische Stämme sei. Das ist eine pure politische Behauptung, die mit der Wahrheit nichts zutun hat. Selbst die georgischen Annalen sehen anders als heutige Georgian, die so genannten Kartvelisten. Nach georgischen Annalen sind die vorfahren von Mingrelen-Lasen und Georgien unterschiedlich. Nach den Annalen stammen die Georgier von Kartlos und die Mingrelen-Lasen von Egros. Wissenschaftlich (archäologisch und historisch) betrachtet, gibt es auch keine erkennbare Hinweise, die eine enge kulturelle Kontakt bis 10-11 Jh.n.Chr. zwischen Mingrel-Lasen und Georgia (Karti) bestanden war. Nach den archäologischen und historischen Erkenntnissen sind die vorfahren von Mingrelen-Lasen sind Kolcher, die vorfahren von heutige Georgia (ethnisch) sind Iberer (kaukasische Iberer). Die Mingrelen-Lasen waren bis um 10. Jh.n.Chr. waren griechische Orthodoxen, nicht aber georgischen.
Die Behauptung, dass die Kolcher und Georgien (Ibera, oder selbst Bezeichnung Karti, im Lazisch-Mingrelishen Kortu) seien Georgia ist grundfalsch. Das ist nur reine Kartvelistische (Kartveloba) Lügen, die nur zur Ausrottung der Mingrelisch-Lasische Sprache und Identität dient. Wie Stalin auch das tat.
Bitte berücksichtigen dies, wenn sie den Text unten lesen. Deshalb die originale Text wurde nicht geändert.
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Westgeorgien ist das Verbreitungsgebiet der Kolchischen Kultur,
die im Suden bis nach Ostanatolien hineinreicht und im Norden einen deutlichen Einfluss auf die Koban-Kulturdes Nordkaukasus ausgeübt hat. Sowohl die kolchische Tiefebene als auch die anschließenden Gebirgslander war en dicht besiedelt. In den teilweise sumpfigen Niederungen der Kolchis wurden Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude aus Holz auf künstlichen Wohnhügeln errichtet. Wirtschaftliche Lebensgrundlage der Bevölkerung bildete der Ackerbau.
Einen besonderen Aufschwung erlebten die Gebirgsregionen. Neben anderen Faktoren waren es die Entwicklung der Viehzucht, insbesondere der Schafhaltung, und die Fortschritte der Metallurgie, die zur Intensivierung des wirtschaftlichen Lebens in der Hochgebirgszone beitrugen. Am Oberlauf des Sioni befand sich zu dieser Zeit eines der führenden metallurgischen Zentren der Kolchischen Kultur. Ein weiteres Zentrum der Metallgewinnung und verarbeitung befand sich im Gebiet des Tschorochi (turkisch: Coruh). Im Übrigen entwickelte sich auch in der Sudwest lichen Kolchis sowie im anschließenden Teil Ostanatoliens die Kultur der Spaten Bronzezeit dank günstiger Bedingungen für den Ackerbau. Zahlreiche landwirtschaftliche Gerate, aber auch die für die Kolchische Kultur typischen Waffen und Werkzeuge aus Bronze sind Zeugnisse einer sehr intensiven Besiedlung.
Die in der Zeit der Trialeti-Kultur unterbrochenen Beziehungen zwischen Ost- und Westgeorgien leben in der Spaten Bronzezeit wieder auf. In den Gebirgszonen von Schida Kartii ist ein starker EinfluK der Kolchischen Kultur zu bemerken; dieser reicht jedoch nicht bis in die tie for gelegenen Gebiete Ostgeorgiens. Auch in Mes‘cheti sind die fur die Kolchische Kultur charakteristischen Waffen und Geräte weit verbreitet. Andererseits ist hauptsachlich im nordöstlichen Teil des Verbreitungsgebietes der Kontakt mit Ostgeorgien deutlich spürbar. Vom Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. an ist im Zentral- und Nordkaukasus ein Aufblühen der Ko ban-Kultur zu beobachten, die von der Kolchischen Kultur ebenfalls stark beeinflusst wurde. Ihre Blute erlebt die Kolchische Kultur am An fang des 1. Jahrtausends v. Chr., a Is sich neben der Bronzemetallurgie die Eisenverarbeitung entwickelt. Mit dem Begin n des 1. Jahrtausends v. Chr. verwischen sich allmählich die Unterschiede zwischen den regionalen Varianten der Kolchischen Kultur. Fine allmähliche kulturelle Angleichung in einem verhältnismassig großen Gebiet deutet darauf hin, dass sich in Westgeorgien ein mächtiger Stammesverband gebildet hat.
DAS KÖNIGREICH KOLCHIS
Kolchis ist die antike Bezeichnung für einen Staat auf dem Gebiet des heutigen Westgeorgiens an der Ostküste des Schwarzen Meeres. Die Kolchen sind ihrer Herkunft nach westgeorgische Stämme. Von ihren Nachkommen leben noch heute Megrelen und Tschanen in Westgeorgien, die Lasen in der Osttürkei. Die kolchische Sprache, von Sprachforschem gewöhnlich als Sanisch oder Megrelisch-Tschanisch bezeichnet, entstand in Folge der Aufsplitterung der gemeinsamen kartwelischen Ursprache, die bis ins 4./3. Jahrtausend v. Chr. bestand. Bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. begannen die kolchischen Stämme aus dem westlichen und zentralen Teil des kleinen Kaukasus kommend weite Gebiete der südöstlichen und östlichen Schwarzmeerküste zu besiedeln. Möglicherweise werden dieKolchen und ihr Land schon in den Inschriften des assyrischen Königs Tiglatpilesar l. (1114- 1076 v. Chr.) erwähnt. Im 9. öde r 8. Jb. v. Chr. gründeten sie einen mächtigen Staat, den die Urarteischen Duellen als "Kolcha" beziehungsweise "Kulcha" bezeichnen. In dieser Zeit taucht der Begriff "Kolchis" zum ersten Mal in der altgriechischen Literatur auf, und zwar bei Eumelos von Korinth. In den zwanziger Jahren des 8. Jhs. v. Chr. wurde das Land von kriegerischen Kimmerern überfallen. Infolgedessen verkleinerte sich das einst sehr umfangreiche Staatsgebiet der kolchischen Stämme, ihre ethnische Einheit zerfiel. Auf dem Gebiet des heutigen Westgeorgiens konsolidierte sich dann ein von einem Großteil dieser Stämme getragener Staat; die Bezeichnung Kolchis ging auf diese Landschaft über. Kolchis war in der ganzen antiken Welt berühmt. Hier spielt eine der bekanntesten Sagen des alten Hellas - die Fahrt der Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies, das Aietes, der mächtige König der Kolcher, als seinen kostbarsten Schatz hütete. In der Zeit zwischen dem Ende des 7. und der Mitte des 4. Jhs. v. Chr. erlebte die Kultur der Kolchis ihre Blütezeit.
Herodot erwähnt die Kolcher bei seiner Beschreibung der politischen Situation Vorderasiens im 6. Jh. v. Chr. Neben den mächtigen Modern und Persern. Auch von Aristoteles, Pseudo-Hippo k rate s, Pseudo- Skylax, Strabon, Appian, Arrian, Plinius und anderen griechischen und römischen Autoren sind uns Nachrichten über die Kolchis überliefert. Die Kolchis wurde von dem berühmten Aietiden Geschlecht, den Nachfolgern des legendären Königs und "Sonnensohnes" Aietes regiert. Das politische Zentrum des Landes befand sich im Landesinneren, am Fluss Phasis (heute Flioni). Bei den griechischen Autoren Apollonius v. Rhodos, Lykophron von Chalkis und Prokopius von Caesarea wird die Hauptstadt Kutaia erwähnt; vermutlich ist dieser Ort in der Umgebung der heutigen Stadt Kutaisi zu suchen, wo archäologische Forschungen Spuren einer umfangreichen Besiedlung des 7. -5. Jhs. v. Chr. erbracht haben. Das Land war in einzelne politisch administrative Bezirke, so genannte Skeptuchien, gegliedert, die von Vertretern des einheimischen Adels regiert wurden. Die Ausgrabungen in einigen Provinzresidenzen (Wani, Itchwisi, Sairche) zeigen eine ausgeprägte soziale und materielle Polarisierung der Gesellschaft, die sich am deutlichsten in den Bestattungssitten abzeichnet. Einerseits findet man bescheidene Erdgräber mit äußerst dürftigem Inventar aus einfachem Schmuck und Die wirtschaftliche Basis der Kolchis war der Ackerbau, dessen Intensität durch vielfache Funde wie bronzene und eiserne Äxte, Hacken, Pflugscharen und anderer landwirtschaftlicher Geräte bezeugt ist. Daneben nahm die Eisenproduktion einen wichtigen Platz in der Wirtschaft ein, für die in der Kolchis alle wesentlichen Voraussetzungen vorhanden waren: Vorkommen von Eisenerz- und Magnetitsand, Holz zur Befeuerung der Öfen und eine jahrtausende alte Tradition der Metallverarbeitung. In verschiedenen Gegenden Westgeorgiens wurden umfangreiche Zeugnisse für Eisenverhüttung entdeckt, so Schmelzöfen, Schlackehalden, Lagerhalden von feuerfestem Lehm und Tondüsen von Blasebälgen. Die sehr reichhaltige Produktion von Waffen (Wurfspieße, Lanzen- und Pfeilspitzen, Äxte, Schwerter und Dolche), Geräten (Pflugscharen, Hacken, Sicheln, Hämmer und Äxte] und Pferdegeschirr veranschaulicht die breite Palette der Eisen
Verarbeitung.
Archäologische Forschung bestättigen den Reichtum und die Eigenständigkeit der Kolchischen Kultur im 6.-4. Jh. v. Chr. im Bereich der Holzarchitektuer, der Keramikproduktion und der Metallverarbeitung. Besondere Bedeutung hatte die Goldschmiedekunst, deren hervorragendste Beispiele in Wani entdeckt wurden. Über die gold führende Flüsse der Kolchis und die Goldgewinnung "mit Hilfe des Schafsfells" berichten uns antike Autoren
(Strabon und Appian). Diese Methode wurde in den Gebirgen Westgeorgiens bis in jüngste Zeit angewandt. Der immer wieder beschriebene Goldreichtum wird durch die Funde aus den reichen Adelsgräbern in Wani und Sairche eindrucksvoll bestätigt: Hunderte von goldenen, silbernen und bronzenen Schmuck stücken und Gerätschaften hatte man den Verstorbenen mitgegeben.
Weitreichende Handelsbeziehungen sind für diese Zeit durch Funde attischer und ostgriechischer Keramik und toreutische Erzeugnisse belegt. Die Kolchis selbst exportierte Metalle (Eisen, Silber und Gold), Bauholz, Textilien, Leinöl, Wild (Fasan)
und andere Güter, worüber Herodot, Strabon und andere Autoren berichten Im Zuge der griechischen Kolonisation wurden seit dem 6. Jh. v. Chr. An der kolchischen Schwarzmeerküste eine Reihe von Handelsstädten gegründet. Die bedeutendsten unter ihnen waren Phasis, in der Umge- bung der heutigen Hafenstadt Poti, und Dioskouria, vermutlich im Gebiet der Suchumi- Bucht Im 6. - 4. Jh. v. Chr. wurden in der Kolchis Münzen ver schiedener Nominale geprägt, die in der Fachliteratur "Kolchidki" genannt werden. Hauptsächlich handelt es sich um Halbdrachmen und Triobole mit einem Frauenkopf auf der Vorderseite und einem Stierkopf auf der Rückseite. Nach Aristarchos stellte die Kolchis keinen eigenen Verwaltungsbezirk mehr dar; um die Zeitenwende wurde sie Teil der Provinz Pontien und ging unter Augustus in den Besitz des römischen Vasallenkönigs Polemonos l. von Pontien und seiner Frau Pithodorida über. Vermutlich wurde das Königreich danach in eine römische Provinz umgewandelt, die im Jahre 63 n. Chr. in der Provinz Galatien aufging. Seit 72 n. Chr. bis in die Regierungszeit des Domitian hinein gehörte die Kolchis zum so genannten "Kappadokischen Komplex" (Kappadokien und Galatien) und wurde später Teil der Provinz Kappadokien. Nach der Festigung der römischen Herrschaft wurden an der kolchischen Schwarzmeerküste seit den 80er Jahren des 1. Jhs. n. Chr. Kastelle für römische Garnisonen errichtet, die Bestandteil der kaukasischen Grenzbefestigung waren. Römische Festungen und Kastelle konnten an folgenden Orten archäologisch nachgewiesen werden: - Apsar, in der Nähe des heutigen Dorfes Gonio an der Tschorochi Mündung, ist eine der bedeutendsten Festungen, in der fünf Kohorten, darunter die Cohors II Claudia na, untergebracht waren. Die Grabungen erbrachten Fortifikati onsanlagen und andere Baulichkeiten sowie einen Schatzfund aus dem 2. - 3. Jh. n. Chr - Zichisdsiri, als Petra der byzantinischen Quellen identifiziert, wo einzelne Baureste, Gräber und ein Hortfund mit Silber- und Goldgegen- ständen entdeckt wurden. - Phasis, in der Umgebung von Poti, wenngleich die von Arrian beschriebene Festung noch nicht entdeckt wurde.
Die folgende, hellenistische Epoche (4 - 2. Jh. " v. Chr.) ist in der Kolchis durch eine ! Verstärkung der Handelsbeziehungen zur griechischen Welt und die Verbreitung hellenistischer Kulturelemente Bauwesen, in der handwerklichen Produktion, in Philosophie und Religion gekennzeichnet. Der wichtigste Fundort dieser Zeit ist die Tempelstadt Wani. Um die Wende vom 2. zum 1. Jh. v. Chr. wurde die kolchische Küste von dem pontischen König Mithridates VI. Eupator erobert. Im Verlauf der Jahre 66 und 65 v. Chr. Unterwarf Pompeius die Kolchis und ernannte Aristarchos zum Statthalter, der von 65 bis 47 v. Chr. regierte. ‘Erhalten sind Silberdrachmen mit der Aufschrift "APISTAPXOY TOY E??KOAXI?O Bl" aus dem Jahr 52/51 v. Chr.
Sebastopolis, eine römische Gründung an der Stelle des alten Dioskouria an der Suchumi-Bucht, die von Arrian beschrieben wurde. Ob wohl die Festung selbst offenbar noch nicht gefunden wurde, sind doch Spuren eines Kastells und anderer Bauten an der Küste in der Umgebung von Suchumi entdeckt worden. - Pitiunt, an der Stelle des heuti‘gen Ferienortes Bitschwinta/Pizunda, wo langjährige archäologische Forschungen ein Kastell mit Praetorium und ein Gräberfeld erbracht haben. Der Untergang der Jahrhunderte währenden einheimischen Herrschaft hatte insgesamt schwerwiegende Folgen für die einst starke und geeinte Kolchis. Die Küstenlinie wurde fast vollständig vom römischen Heer kontrolliert. Die antiken Geschichtsschreiber zeichnen ein kompliziertes Bild demographischer Veränderungen im Landesinneren. Neue ethnopolitische Gebilde entstanden, Bergstämme - in Sippen verbänden organisiert - drangen ein, insgesamt ist eine "Barbarisierung" festzustellen.
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